13 Juli 2018

Zwischen Hamburg und Haiti Triest – Kaffee und Kultur zwischen Meer und Karst

Eine Sendung von Kirstin Hausen

Etwa 600.000 Container aus aller Welt werden pro Jahr im Hafen von Triest umgeschlagen. Es ist der größte Seehafen der oberen Adria. Viele Container kommen aus Kolumbien, Nicaragua, Mexiko und Brasilien. Sie enthalten Kaffeebohnen. Triest ist bekannt für seinen Kaffee. Es gibt sogar eine Kaffee-Universität, die einzige in Italien. Der Duft frischen Kaffees zieht durch die Bars und Kaffeehäuser der Stadt, vor allem morgens, wenn die Menschen auf dem Weg zur Arbeit sind. Die Triestiner trinken gern auf dem Weg ins Büro einen Espresso oder einen Capo, das ist ein Espresso mit aufgeschäumter Milch.

Im Rest Italiens heißt er „caffè macchiato“, aber Triest ist immer schon etwas anders gewesen als der Rest Italiens. Triest ist stolz auf sein österreichisch-ungarisches Erbe, auf seine Nähe zum Balkan und die von dort rührenden Einflüsse, auf seine jüdischen und christlich-orthodoxen Wurzeln. So komplex wie die Stadt ist, so komplex gestaltet sich auch die Bestellung eines Kaffees. Der deutsche Schriftsteller Veit Heinichen trinkt seinen morgendlichen Kaffee genau wie sein Commissario aus den Kriminalromanen in der Bar an der geschäftigen Piazza San Giovanni. Er trinkt ihn übrigens „nero“, schwarz.

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